Kunstwelt des Films mit Realität in Einklang bringen

Groß war das Interesse der 17 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die das Seminar des Filmbüros Görlitz am 29. Mai zur Motivaufnahmeleitung besucht haben. Jens Noack, der selbst seit vielen Jahre als Set-Aufnahmeleiter, Locationscout und Motivaufnahmeleiter tätig ist, brachte die Aufgaben auf den Punkt: „die Kunstwelt des Films mit der Realität in Einklang zu bringen“. Am Beispiel der Dreharbeiten für „Der Medicus“ auf der Burg Hanstein erläuterte er, wie er die Anforderungen und Herausforderungen bewältigt hat. Mit strukturiertem Arbeiten, wie Jens Noack sagt. Es sei besser, mehr Zeit in die Recherche zu stecken, Aufgaben zu priorisieren, einen Plan zu erstellen und diesen konzentriert abzuarbeiten. Für das Einholen von Genehmigungen und den Motivvertrag muss im Vorfeld beispielsweise genügend Zeit einkalkuliert werden, die von Ort zu Ort verschieden ist. Den Kursteilnehmerinnen und -teilnehmern empfahl er, immer offensiv zu fragen, um klare Antworten zu erhalten. Auch wenn der Motivaufnahmeleiter früh die erste und nach Drehschluss die letzte Person am Drehort ist, mag Jens Noack diesen Job: „Ich bin frei in der Gestaltung meines Arbeitstages, aber strukturiertes Zeitmanagement ist wichtig“.
Auf die Theorie folgte eine ganz praktische Übung: Die Teilnehmenden sollten Dreharbeiten für eine Hochzeit im Jahr 1990 mit 200 Personen in der Görlitzer Stadthalle vorbereiten. Als Hilfsmittel stellte ihnen Jens Noack sein Motivchecker-Formular zur Verfügung. Manja Zips, Projektleiterin Sanierung Stadthalle von der Görlitzer Kulturservicegesellschaft mbH, zeigte nicht nur die Räumlichkeiten, sondern beantwortete viele Fragen: wo gibt es Strom, dürfen wir etwas an der Wand befestigen, ist der Rang betretbar, gibt es Wachschutz und eine Alarmanlage, wo können wir parken, kann man den Garten nutzen, u.a. Mit Hilfestellung schlugen sich die Lernenden wacker und waren am Ende beeindruckt, wie vielfältig die Aufgaben der Motivaufnahmeleitung sind.

Vielen Dank für die Unterstützung an Jens Noack und Manja Zips sowie das Parkhotel Görlitz!